Mammutprojekt Glasfaserverlegung - TERRA-JET DJ 23

TERRA-JET DJ 23 im Einsatz.
Mammutprojekt Glasfaserverlegung in Deutschland

Nicht erst die Corona-Krise, die im Beschäftigungssektor notgedrungen weltweit zum vermehrten Einsatz des Instruments "Homeoffice" führte, ließ die enorme Bedeutung einer zeitgemäßen Infrastruktur zur Sicherstellung schneller und störungssicherer Internetverbindungen erkennen. Dennoch war Deutschland im internationalen Vergleich mit anderen führenden Industrieländern hinsichtlich Breitbandverfügbarkeit bereits vorher in erheblichen Rückstand geraten. Diesen aufzuholen und den von der Bundesregierung formulierten, ab 2025 geltenden Rechtsanspruch auf schnelles Internet für alle Bürger umzusetzen, ist eine Mammutaufgabe. Die Realisierung eines deutschlandweiten FTTH-Glasfasernetzes ("fiber to the home"), also Glasfaseranschlüsse bis hin zu den Gebäuden der Teilnehmer, wird daher in den nächsten Jahren neben zu intensivierenden politischen sowie organisatorischen Anstrengungen insbesondere eine dramatische Steigerung der hierfür erforderlichen Bautätigkeiten mit sich bringen. Der zeit- und kostensparenden Tiefbausparte "Grabenloser Leitungsbau" wird, um diese hochgesteckten Ziele der deutschen Bundesregierung bis 2025 erreichen zu können, vielerorts und in zunehmenden Maße eine Schlüsselrolle zukommen.


Innerstädtischer Glasfaserausbau

Als Teil dieses bundesweiten Glasfasernetzausbaus war in einem innerstädtischen Bereich entlang eines Gehwegs eine 85 m lange und in einer maximalen Tiefe von 2.5 m verlaufende HDD-Spülbohrung zu erstellen. Die besonderen technischen Herausforderungen bestanden in mehreren zu unterquerenden Elektroleitungen, einer Gasleitung sowie einigen Wasserleitungen. Zudem verlief über einen Teilabschnitt von 25 Metern parallel zur geplanten Bohrtrasse eine Hauptwasserleitung mit diversen zu einer Häusergruppe abzweigenden Anschlussleitungen. Nach gründlicher Vorabklärung der jeweiligen Leitungs-Lageverhältnisse war daher während der mit der HDD-Spühlbohranlage TERRA-JET DJ 23 durchgeführten Bohrung auf die präzise Steuerung entlang der Solltrasse und exakte Bohrkopfortung besonderes Augenmerk zu richten.


Schwierige Untergrundsverhältnisse, ideales Bohrwerkzeug

Wegen der Untergrundverhältnisse in Start- und Zielgrube, gekennzeichnet durch ein Lockersediment aus mit Kies und Steinen durchsetztem Lehm, fiel die Werkzeugauswahl des Bohrmeisters für die Pilotbohrung auf den 3-Finger-Steuerkopf. Bestückt mit wechselbaren Hartmetall- bzw. WoC-Co-Rundschaftmeisseln eignete er sich aufgrund seiner Verschleißbeständigkeit insbesondere für den hier teils härteren Baugrund.
Die Pilotbohrung erfolgte bei einem Eintrittswinkel bzw. einer Bohrrampenneigung von 15 ° (= 27 %). Dank der einzigartigen, von der TERRA AG entwickelten, patentierten, pendelgelagerten Bohrrampe konnte der Eintrittspunkt des Bohrgestänges unmittelbar vor den TERRA-JET DJ 23 gelegt werden.
Die Zielgrube war treffsicher nach 75 min erreicht, was einem durchschnittlichen Bohrfortschritt von rund 70 m/h bzw. über 1 m/min entspricht. Insbesondere aus Gründen der Beweissicherung ließ der Kunde über die gesamte Strecke der Pilotbohrung sowohl alle Maschinendaten des TERRA-JET DJ 23 als auch die Ortungsdaten des DigiTrak Falcon F5, d. h. die Tiefen-, Neigungs- und Verrollungsdaten, digital aufzeichnen.


Rohrbündel in Rekordzeit verlegt

Im direkten Anschluss an die Pilotbohrung mit einem Durchmesser von 106 mm und in einem Arbeitsschritt fand die Aufweitung des Bohrlochs mit dem KODIAK-Räumer (Ø 254 mm) zusammen mit dem Einzug des Rohrbündels statt, bestehend aus einem Rohr grösseren Durchmessers (Ø 180 mm) und 5 Glasfaserschutzrohren.
Der Räum- und Rohreinzugsvorgang nahm aufgrund des nur einmaligen Aufweitens rund 2,5 h und somit lediglich die doppelte Zeit der Pilotbohrung in Anspruch.
Die rohrspezifischen, maximal zulässigen Einzugskräfte konnten infolge des optimal eingestellten Wasser-Bentonit-Mischverhältnisses mit einer Viskosität η von 36 mPa·s bei Weitem unterschritten werden.


Multitalent und Kraftpaket DJ 23

Die HDD-Spühlbohranlage TERRA-JET DJ 23 glänzte auch bei diesem Projekt im grabenlosen Leitungsbau aufgrund ihrer einzigartig hohen Dichte an technischen, vielfach patentierten Neuerungen und Raffinessen. 11 Tonnen Zug- und Schubkraft mit einem Drehmoment von 3‘100 Nm bei einer maximalen Bohrgestänge-Drehzahl von 284 U/min, erzeugt von einem DEUTZ-Dieselmotor mit 101 PS (74,4 kW) und die vergleichsweise geringen Maschinendimensionen waren ein Garant für die effiziente und präzise Abwicklung dieser über 80 m langen Spülbohrung in Rekordzeit bei wenig Platzbedarf.
Auf Basis dieser Leistungsparameter des TERRA-JET DJ 23 unterstützte insbesondere der variable Einsatz der verschiedenen elektronischen Bohrassistenzsysteme AutoTork, ADBSe und Vorschubsteuerung unter optimaler Abstimmung von Drehzahl, Drehmoment, Vorschub- / Einzugskraft sowie Einzugsgeschwindigkeit den Bohrmeister bei der Pilotbohrung wie auch beim Aufweit- und Rohreinzugsvorgang.
Als kompaktes, äußerst produktives Kraftpaket und repräsentativ für sämtliche Produkte der TERRA AG stellte der TERRA-JET DJ 23 seine Schweizer Qualität auf höchstem Niveau erfolgreich unter Beweis und erfüllte sämtliche an eine Spülbohranlage gestellten Anforderungen zur vollen Kundenzufriedenheit.


Bild 1: TERRA-JET DJ 23 im Einsatz.

Bild 2: Präzise Ortung des Bohrkopfs während der Pilotbohrung mit dem Ortungssystem Falcon F5.

Bild 3: Bildschirm vom Falcon F5.

Bild 4: Einzug von Rohr (Ø 180mm) und 5-fach-Glasfaserbündel direkt hinter KODIAK-Räumer (Ø 254 mm).

Bild 5: Nach erfolgtem Aufweit- /Einzugsvorgang

Bild 6: Nach erfolgtem Aufweit- /Einzugsvorgang: Rohrbündel am Ziel angelangt.


Präzise Ortung des Bohrkopfs während der Pilotbohrung mit dem Ortungssystem Falcon F5.
Bildschirm vom Falcon F5.
Einzug von Rohr (Ø 180mm) und 5-fach-Glasfaserbündel direkt hinter KODIAK-Räumer (Ø 254 mm).

Nach erfolgtem Aufweit- /Einzugsvorgang
Rohrbündel am Ziel angelangt.


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